ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt
Ende Januar dieses Jahres wurde die ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland veröffentlicht. Sie hat
aufgezeigt, dass es – wie in vielen anderen gesellschaftlichen Feldern – auch im Bereich der Evangelischen
Kirche und der Diakonie in der Vergangenheit schlimme Vorfälle sexualisierter Gewalt gegeben hat, und das in erschreckend hohem Ausmaß.
Die Versäumnisse der Vergangenheit seien bedrückend, sagte dazu nach der Veröffentlichung unser Landessuperintendent Dietmar Arends: „Umso mehr ist es unsere oberste Aufgabe, betroffene Personen sexualisierter Gewalt heute zu unterstützen und die schmerzhaften Erfahrungen anzuerkennen, die
sie erlitten haben.“
Beschäftigung mit dem Thema schon seit längerer Zeit
Wenngleich mit der Studie das Thema „Sexualisierte Gewalt“ deutlicher in den Blick der Öffentlichkeit gerückt worden ist und erstmals belastbare Fakten und Zahlen dazu vor liegen, so ist das Thema an sich doch schon sehr viel länger im Blickfeld der Evangelischen Kirche und auch unserer Kirchengemeinde.
So ist es schon seit vielen Jahren in unserer Gemeinde und im CVJM Hohenhausen verpflichtend, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie in Leitungsfunktionen regelmäßig (alle 5 Jahre) ein Polizeiliches Führungszeugnis vorlegen müssen,
das bestätigt, dass es in diesem Bereich keine bekannten Vorbelastungen oder Vorstrafen gibt.
Seit Anfang 2020 haben wir in unserer Gemeinde eine Vertrauensperson in Fällen sexualisierter Gewalt, die vor Ort bekannt ist, in konkreten Fällen angesprochen werden kann, und unter Wahrung strengster Vertraulichkeit den Kontakt zu spezialisierten Fachleuten vermittelt.
Dies war zuächst Inga Bartram, danach Christian Franke; die Kontaktdaten sind auf der vorletzten Seite jedes Gemeindebriefes zu finden.
Im vergangenen Herbst hat es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkrete Schulungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt gegeben, und zwar für alle Leitungs-Verantwortlichen, wie etwa den Kirchenvorstand, für alle angestellten Mitarbeiter, für alle, die in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig sind, oder auch in einem Arbeitsfeld mit besonderen Einzelkontakten.
Die durchgeführte Basis-Schulung wird in den folgenden Jahren durch weitere Schulungen ergänzt.
Erarbeitung eines Schutzkonzeptes für unsere Gemeinde
Nachdem zuächst die Lippische Landeskirche ein „Präventions- und Inter- Schutzkonzeptventionskonzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt“ erarbeitet hatte, wurden auch die einzelnen Kirchengemeinden aufgefordert, ein solches Konzept zu erarbeiten, nun zwar schwerpunktmäßig aber nicht ausschließlich im Hinblick auf Kinder und Jugendliche.
Der Kirchenvorstand hat dazu im Oktober 2021 eine Pilotgruppe ins Leben gerufen und diese beauftragt,
ein solches Schutzkonzept für unsere Gemeinde zu erarbeiten: die Gemeindepädagogen Angelika und Jörg Bönnemann, Pfarrer Peter Busse, die Kirchenältesten Julian Sasse und Hans-Peter Wegner, sowie Christian Franke als „Vertrauensperson“ gehören dazu.
Die Mitglieder der Pilotgruppe haben dann im ersten Halbjahr 2022 zunächst selber 2 grundlegende Schulungen zum Thema erhalten und sich danach an die Erarbeitung des Konzepts gemacht. Dieses wurde dem Kirchenvorstand vorgelegt, im August 2023 beschlossen und dann zur weiteren Prüfung an die Lippische Landeskirche weitergeleitet.
Von dort kam es im Februar 2024 zurück und wurde nach Einarbeiten der Veränderungen schliefllich im Mai vom Kirchenvorstand endgültig beschlossen.
Vorstellung bei der Gemeindeversammlung am 23.Juni
Die Gemeindeversammlung am 23. Juni möchten wir nutzen, um das Schutzkonzept ausführlicher vorzustellen, darüber ins Gespräch zu kommen, und zu besprechen, wie wir mit dem Thema „Sexualisierte Gewalt“ in der Kirche sinnvoll und verantwortungsbewusst umgehen können.
Wer Interesse an dem Schutzkonzept hat, kann es entweder im Gemeindebüro bekommen oder hier auf der Internetseite ansehen und auch herunterladen.
Wohin können sich betroffene Personen wenden?
Betroffene von sexualisierter Gewalt und sexuellem Missbrauch können sich an die Ansprechstelle der Lippischen Landeskirche wenden: 05231/99280,
Mo bis Fr, 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr
Di und Do, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
E-mail: Ansprechstelle@LippischeLandeskirche.de
Alle Anfragen werden dort so schnell wie möglich beantwortet durch Pfarrerin Susanne Eerenstein. Der Kontakt ist kostenlos. Frau Eerenstein ist zur Verschwiegenheit verpflichtet.
Weitere Informationen finden Sie unter www.lippischelandeskirche.de/praevention
Überregional steht auflerdem die Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung (FUVSS) als Meldestelle der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe zur Verfügung. Dort ist die Ansprechperson Birgit Pfeifer,
Telefon: 0211/6398-342
E-Mail: b.pfeifer@diakonie-rwl.de