Ach du je! Der Schrank ist doch schon so voll.
Die gute Nachricht: Es geht weder um die Optimierung des Haushaltes noch unserer Fitnessaktivitäten. Worum geht es denn in unsrer Jahreslosung?
Es wird anspruchsvoller: Es geht um geistliche Dinge. Es geht darum, was uns Gott näherbringt und unseren Glauben vertieft. Wir finden den Vers im 1.Brief des Paulus an die Thessalonicher (Kap. 5,21), und dort ganz im Abspann zusammen mit folgenden Aufforderungen:
Seid allezeit fröhlich,
hört niemals auf zu beten,
dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände sind,
lasst den Geist Gottes wirken,
geht mit prophetischer Rede nicht geringschätzig um,
prüft alles und behaltet das Gute,
meidet das Böse.
Paulus möchte, dass die Gemeindemitglieder eine intakte und lebendige Verbindung zu Gott haben. Wir sind hier als Gemeinschaft angesprochen, die miteinander im Gespräch ist. Viele Menschen, die sich vom Geist Gottes bewegen lassen und sich auseinandersetzen mit dem, was sie glauben, die sich gegenseitig ermutigen, sich aneinander reiben und einander helfen.
Prüft alles und behaltet das Gute. Etwas zu prüfen setzt Mündigkeit voraus. Wonach sollen wir prüfen? Kraft unseres Wissens? Welcher Maßstab, welcher Wertekanon? Unsere Zeit will uns glauben machen, dass es nur noch subjek-tive Wahrheiten gibt. Die Aufklärung hat das Individuum zum Maßstab aller Dinge gemacht. Unser Text als Bibeltext führt uns zu Jesus, alsdem Prüfstein. Wie hätte er entschieden? Was hätte er getan. Prüft alles und behaltet das Gute. Wirklich prüfen heißt: ergebnisoffen an etwas herangehen. Nicht nachplappern und einfach übernehmen, sondern selbst durchdenken und mich der Frage stellen: Glaube ich das noch? Was ich geprüft und durchdacht habe und mich zu einem Ja durchgerungen habe, kann mein Standpunkt werden, den ich vertreten kann und mag.
Prophetische Rede ist uns heute eher fremd. Ich habe es erlebt, dass mir Glaubensgeschwister ihre Eindrücke mitgeteilt haben. Manchmal hat es mir geholfen, eine Entscheidung zu treffen. Manchmal auch nicht: Prüft alles!
Gegenseitiges Tragen und Mittragen ist eine Stärke der Gemeinschaft und etwas, wo sich der Geist Gottes einmischen kann – ohne dass wir es bemerken. Prüft alles und behaltet das Gute. Behalten fordert unser Gedächtnis: Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Erinnern an das, was Gott schon geschenkt hat, gehört zum Durchhalten. Verheißungen und Segen einander zusprechen auch wenn ich es gerade nicht fühle.
-Angelika Bönnemann–